Podcast schneiden – wie bearbeite ich die Audiodatei?
Wie schneide ich meinen Podcast? Welche Software eignet sich für welchen Anwendungsfall?
Je nach Podcastformat ist die Postproduktion mehr oder weniger aufwändig. Ein gut gelungenes Interview muss möglicherweise nur zu Beginn und Ende etwas geschnitten werden. Andere Produktionen sind sehr aufwändig, wenn O-Töne, Atmo-Sounds und Musik zusammengefügt werden. Für diese Tätigkeiten nutzt man eine Digital Audio Workstation (DAW), auch Schnittsoftware oder Audioprogramm genannt. Damit können Schnitte gesetzt, Effekte eingefügt und sonstige Tonanpassungen vorgenommen werden.
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Wenn man in der Software aufzeichnet, indem man ein USB-Mikrofon oder ein Audiointerface verwendet, kann man auch live streamen, Gäste über das Internet zuschalten und Musik während der Sendung einspielen. Nach der Bearbeitung exportiert man das Projekt als verlustfreie FLAC- oder WAV-Datei und lädt diese zum Hoster hoch. In einer DAW sind übrigens alle Arbeitsschritte nicht-destruktiv. Das bedeutet, dass die Originaldateien unverändert bleiben und das Programm nur die Änderungen in einer Projektdatei speichert. Das ist wichtig, weil du so nicht aus Versehen etwas unwiderruflich löschen kannst.
Adobe Audition (ab 24 € pro Monat, Windows/macOS)
Adobe Audition bietet sehr viele Funktionen, was zu Beginn überfordern kann. Dafür gibt es Werkzeuge zum Entfernen einzelner Störgeräusche und eine große Anzahl an Effekten. Zudem gibt es Schnittstellen zu den anderen Adobe-CC-Programmen. Wer Audition verwenden möchte, muss ein kostenpflichtiges Abo abschließen. Auf der Webseite und auf YouTube gibt es viele Tutorials.
Hindenburg Journalist (85 €, Windows/macOS)
Gerade wer gebaute Beiträge macht, also verschiedene Töne und Gespräche zusammenfügt, sollte sich Hindenburg Journalist anschauen. Die DAW analysiert Audiospuren nach dem Import und passt automatisch die Lautstärke an. Außerdem hat sie hilfreiche Tastaturbefehle und kann Stimmenprofile erstellen. Manche Funktionen wie die Multitrack-Aufnahme (mit mehreren Mikrofonen) sind nur in dem mit 350 € deutlich teureren Journalist Pro enthalten. Es gibt regelmäßig Live-Tutorials und eine inoffizielle Hilfegruppe auf Facebook.
Reaper + Ultraschall (65 €, Windows/macOS)
Im deutschsprachigen Raum verwenden viele Podcaster:innen die DAW Reaper in Kombination mit der Erweiterung Ultraschall. Reaper ist sehr vielseitig, in der Grundversion aber leicht überfordernd. Die Erweiterung Ultraschall ist aus der deutschen Podcastszene entstanden und optimiert die DAW fürs Podcasting, besonders für Gesprächsaufzeichnungen und Live-Situationen. Hilfe gibt es auf der Webseite des Projekts und im Podcastforum Sendegate, allerdings primär auf Deutsch.
Sonstige Audioprogramme
Das Schnittprogramm Audacity (Windows/macOS/Linux) wird ebenfalls regelmäßig Audio-Neulingen empfohlen. Es ist kostenlos, allerdings ist die Bearbeitung anders als bei den anderen Programmen destruktiv; d.h. die Originaldateien werden verändert. Unbedingt eine Sicherungskopie an einem anderen Speicherort machen!
Das _Ferrite Recording Studio _ist eine DAW für iOS, kann also auf dem iPhone und iPad verwendet werden. Hilfreich, wenn ein Podcast von unterwegs bearbeitet und veröffentlicht werden soll.
Garageband von Apple (macOS) ist ebenfalls kostenlos, aber nicht für Podcasts optimiert. Kann für einfache Projekte Sinn machen.
Andere Teile der Serie “Podcasts – alles, was du für den Einstieg wissen musst”
- Teil 1: Was ist ein Podcast?
- Teil 2: Wie kann ich Podcasts hören?
- Teil 3: Wie nehme ich einen Podcast auf?
- Teil 4: Wie bearbeite ich die Audiodatei?
- Teil 5: Woher bekomme ich Musik und Töne?
- Teil 6: Wie erstelle ich ein Podcast-Cover?
- Teil 7: Wie veröffentliche ich einen Podcast?
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